Ich habe das Fiasp Insulin von Novo nun grob 1,5 Jahre in der Pumpe. Davor hatte ich seit ca. 1998 Humalog.
Was mir kurz nach dem Wechsel schon aufgefallen ist, war das 1 Einheit weniger stark senkt als das Humalog.
Beim Humalog war der ISF grob bei 45mg/dl und ich musste einen SEA von mindestens 30-45 Minuten machen und kam trotzdem noch auf über 230mg/dl (auch mit ClosedLoop).
Das Fiasp hat bei mir am Anfang einen ISF von 30-35mg/dl (bei ca. 104kg) gehabt, aber nach einigen Monaten ist diese auch durch die Zunahme meines Gewichts auf 20-25mg/dl runter.
Jetzt, wo ich weniger wiege als zu Humalog-Zeiten, ist der ISF aber nicht wie erhofft deutlich nach oben, sondern gleich geblieben, wie am Anfang vom Fiasp.
Ja, dadurch verbrauche ich im Vergleich zum Humalog mehr Insulin. ABER ich muss keine 45 Minuten mehr warten.
Ein Spritz-Ess-Abstand (SEA) von 15 Minuten reichen meist aus um bei dem gleichen Essen, was mich mit Humalog und 45 Min SEA auf 250mg/dl gebracht hat, nicht über 180mg/dl zu kommen.
Nun noch mal einige Monate später, wo mein Gewicht nun konstant bei 98-102kg ist, hat sich auch der ISF wieder etwas verbessert.
Ebenso musste die BasalRate deutlich gesenkt werden, da ich in den letzten 3 Monaten zu oft unter 80 war:
Mein ISF ist jetzt zwar wieder etwas besser und grob bei 30-40 mg/dl… ABER. Wie beim Humalog auch, muss ich entweder am WE die BR höher stellen UND mich etwas bewegen. Da reicht es 3 mal am Tag 10 Minuten, einfach nur um den Häuserblock zu laufen. Dann brauche ICH die BR nicht erhöhen.
Das es beim Bolus mit 12sek/ie noch brennt ist bei mir vorne am Bauch so. Seite/Hüfte und Arm brennt es nicht.
Also zurück zu Humalog will ich nicht mehr wechseln und ein bißchen hat das brennen auch was gutes: man merkt, das Insulin fließt und nicht z.B. der Schlauch nicht korrekt drauf ist (wenn man drauf achtet):
Gestern habe ich der Früh den Katheter gewechselt, da dieser dann die drei Tage erreicht.
Alles wie immer und ganz normal. Insulin hatte ich noch etwas über 100ie drin, die für einen Tag ausreichend sind.
Desinfiziert, 10 Minuten gewartet, Katheter mit der Setzthilfe gesetzt, Schlauch angeklickt, in AndroidAPS auf „befüllen“…. fertig.
Dann gab es ca. 1h später den Anstieg. Der loop hat schön Insulin dazu gegeben, aber die sind leider nur ins T-Shirt gegangen 🙁
Also zu Punkt 1-4, die nicht beachten, da andere Einflüsse im Spiel waren.
1.) Da gab es die ganzen Tage über nur flüssig Nahrung 🙂 ja, echt übel. Freitag bis Sonntagnacht 🙂
2.) Da war ich dann im Bett, habe den TempTarget auf 180 noch gestellt und 1 flüssig TZ, aber die Leber hat wohl nicht ganz so viel mehr ausgeschüttet.
3.) Ob der Wert wirklich so tief war, weiß ich nicht, da ich keine UZ Anzeichen hatte und nur die Alarme von „verpasster Wert“ geSnoozed habe. Ich glaube daher nicht, dass er wirklich so tief war. Eher so 60-80 mg/dl.
Da es aber keine CFGM-Werte gab, hat der Loop natürlich auch nichts mehr geregelt und die Standard BasalRate lief.
4.) In der Früh, habe ich dann um 7, das Problem gelöst und es sind wieder Werte angekommen, wodurch der Loop natürlich die BR ausgestellt hat. Ebenso bin ich dort auch aufgestanden. Was gegen gegessen oder sonstiges gegen den niedrigen Wert unternommen, habe ich nicht.
5.) Der TT jetzt, war glaube dann 90mg/dl. Und um 11 Uhr, habe ich den Katheter wie immer (seit nun fast zwei Jahren) gewechselt.
Bei dem Weg zur Arbeit, habe ich den Anstieg schon gesehen, aber das habe ich immer, auch wenn ich um 7, 8 oder 9 Uhr los gehe. Von dem her… der loop wird das schon regeln.
6.) Es gab dann von xDrip ein Alarm, das mein „hoch“-Wert überschritten ist und beim nächsten Wert, war der Trend aber schon gleichbleibend/fallen, von daher auch kein Grund einzugreifen (und wenn, wäre es ein manueller Bolus gewesen).
7.) Dann ging es mir aber doch etwas schlechter (Übelkeit) und ich habe mich „ausgetrocknet“ gefühlt, aber kein Durst. Beim Einatmen durch die Nase, war es aber schon „ätzend“ und da war mir dann klar, ich sollte mal schauen. GZ bei 289mg/dl, da habe ich dann mal an den Katheter gefasst und gespürt, dass der „Deckel“ gar nicht drauf war :-O
Schlauch angesteckt und erst mal geschaut, was AndroidAPS ohne IOB (was ja nicht angekommen ist), zum Korrigieren geben würde und diese abgegeben.
Dann Ketone gemessen und: 2,2
Wie war nun noch mal das Korrektur-Schema? Egal, man muss die Doppelte oder Dreifache Menge nehmen. Also zack rein damit.
Dann erst mal gezwungen 6 große Gläser kaltes Wasser zu trinken und den Kollegen Bescheid gesagt, falls was passieren sollte.
8.) Damit der Loop dann mir nicht die ganze Zeit das Insulin auf 0% stellt, habe ich ihm entsprechend viele Kohlenhydrate (Fake Carbs) eingetragen.
9.) Dann ging der GZ und die Ketone runter (1 Stunde später waren es nur noch 1,1 Ketone). Also Zeit fürs Frühstück.
Allerdings ist so ein krasser Anstieg trotz eines nur kleinen SEAs nicht normal.
10.) Also nun doch alles gewechselt. Insulin und Katheter.
Das könnte der Grund für zweiten Anstieg gewesen sein:
10a.) Allerdings bin ich danach immer wieder zu niedrig gekommen und musste gegen essen. Einmal dann etwas mehr gegessen und dafür gebolt und zack, wieder zu niedrig.
11.) Also mal alles auf 80% stellen und noch ne gute FPE Grundlage für die Nacht holen 🙂 Pizza.
12.) Nach dem es da mir aber auch zu schnell zu niedrig ging, habe ich noch ein TempTarget mit 180 für 10 Stunden gesetzt und den zweiten Bolus für die Pizza noch mal weiter nach hinten geschoben. Die FPE noch dazu und gn8
13.) Den erhöhten Zielwert hätte ich gar nicht gebraucht. Als ich um 5 Uhr aufgewacht bin, habe ich den TT erstmal auf 100 gestellt und manuell noch korrigiert (GZ war bei 200mg/dl).
14.) In der Früh ist der GZ dann runter und xDrip zeigte mir 70 an. Mhhh, aber keine UZ-Anzeichen, also blutig gemessen und siehe da. Kein UZ. Libre-GZ-Werte waren auch viel höher und in der BZ-Datenquelle in xDrip auch. Naja, kalibriert und später noch mal gemessen und passt.
BR wieder auf 100% und es läuft wieder normal.
Wie es sich mit Ketone anfühlt, habe ich ja bei der Studie für Nasales Glukagon schon erfahren 🙂 Von dem her, habe ich die Anzeichen euch gut und deutlich deuten können.
So sah meine BR (BasalRate) vor mehreren Monaten aus:
1.
Da wusste ich schon länger, das diese immer noch zu hoch ist für mein jetziges Gewicht.
Aber ich hatte keine Zeit, diese anzupassen. Der Loop hat das ja auch meistens (>90%) abgefangen.
Trotzdem sind meine Werte unter 80 mg/dl auf 13% statt sonst < 3% gestiegen == schlecht (finde ich!). (Nicht in der Grafik enthalten)
2.
Eine weitere Anpassung vor der dritten, sieht man dann später noch in der Zusammenfassung.
Ich habe die BR aber leider nicht zwischen gespeichert 🙁
3.
Nach dem ich bei einer Studie zum Vergleich vom Libre, Dexcom g5 und Poctech Sensoren teilgenommen habe, hab ich schon gesehen, das mein EssensFaktor (CR) auch viel zu hoch ist und man das Essen deutlich unterschätzt, was KE/KH angeht.
Und ebenso meine BR 🙂
Die Anpassung sah dann so aus:
4.
Dann war ich noch in Bad Heilbrunn um den Zucker einzustellen und endlich mal Basalraten Tests zu machen und weitere Ergebnisse verifizieren zu lassen.
Das ist ein anderes Thema, aber danach kam folgende BR raus:
Vor allem, das der Loop immer morgens gegen 6 Uhr abgeschaltet hat, war mir schon länger aufgefallen. Nun ist dies ausgebessert.
Was ich aber direkt gemerkt habe danach, das ich erstmal ein Profilswitch auf 120% machen musste.
Nach 2 Tage konnte ich aber wieder auf 100% gehen.
Ebenso musste ich bei den AndroidAPS-Einstellungen erstmal noch drehen, da es mit den neuen Einstellungen viel, viel zu sanft war.
Im Vergleich aller 4 Anpassungen:
Und man muss korrekter beim Essen sein, da weniger Insulin on Board ist, bzw. wieder ein SEA machen. Der war mit der erhöhten BR nicht mehr nötig.
Aktuell habe ich auch smb always mal wieder aktiviert, was aktuell sehr gut klappt.
Und wenn die Werte doch nicht so laufen, wie gewünscht, kann ich ja mal noch 10-20% drauf legen 🙂
Am Sonntag und am letzten Tag ,ist folgendes Thema dran:
> Meine persönliche Diabetes-Inspiration
> Zwischen der vielen Kritik vergessen wir die Komplimente. Wer oder was inspiriert und motiviert Dich?
> Vielleicht sogar ein anderer Blogger oder der Diabetiker von nebenan? Hier ist Platz für Komplimente!
DIY Community (AndroidAPS, xDrip, Nightscout, OpenAPS usw.), Abbott sooil
Also erst mal muss ich der ganzen DIYCommunity danken!
Dazu (nein, bekomme kein Geld dafür), der Firma Abbott, das es das FGM gibt, welches man zum CFGM umbauen kann!
Und ich dadurch zum DIY loopen und in die Community überhaupt gekommen bin und mein Diabetes auf die Reihe gebracht habe!
Sooil für die Pumpen, die halt im Vergleich einfach besser sind.
Und den ganzen Entwicklern und tester, da sie Stunden (auch Jahre) ihrer Freizeit opfern um diese Systeme und Algorithmen open source zur Verfügung zu stellen!
Meiner Diabetesberaterin Rosi
Meiner Diabetesberaterin Rosi, die sich gefühlt in den ersten Monaten jede Woche 1h und länger Zeit genommen und mich auf die richtige Einstellung/Diabetes-Bahn gelenkt hat!
Wenn ich an eine andere Praxis mit Ärzten wie früher geraten wäre, wäre ich wohl nicht so ehrgeizig, bzw. engagiert wie jetzt und würde immer noch mit so schlechten Werten vor mich hin leben.
Allen EntwicklernIn und SupporterIn
Die Entwickler und die, die Community unterstützen und so die DIY Software/Hardware/Doku’s noch besser machen und es überhaupt ermöglichen, das wir Laien es nutzen können!
*ja, zwei mal die DIY gelobbt, aber die sind halt nun mal die besseren* 😉
Vielen Dank dafür!!!
Den Firmen, welche die guten Geräte herstellen
Vieles davon ist halt nur „halb“ gut, da einfach die Firmen nicht die Sachen „bauen“, bzw. auf den Markt bringen, was viele wollen, sondern nur das, was die größere Maße vermutlich möchte.
Warum gibt es Linux? Ja, weil es besser ist 😉 Aber warum holt man sich schon Diabetes-Blogger und fragt nach deren Wünsche usw. und setzt dann davon so viele Punkte nicht um?
Warum gründet man keine Organisation unter den Hersteller (gibt es vielleicht, aber dann macht sie keine gute Arbeit), damit die Geräte Standards haben?
Baut ein „normal“ und ein „Pro“ Gerät von mir aus, wo man halt mehr und detaillierter seine Werte/Ziele einstellen kann.
Geht früher mit der Zeit. Schaut auch an, was bei den Chips/Protokollen gerade noch im Draft ist und in 1-5 Jahre stable und Standard wird. Plant so was schon direkt mit ein.
Den Verbänden und Stammtische, FB-Gruppen und Event-Organisatoren
Z.B. den t1day, das Barcamp, die DBW, die Blogger, welche über viele wichtigen und neue Themen schreiben/sprechen.
Ich finde den Austausch ja sehr wichtig, da wenn jemand erzählt, wie er das Essen xxx im Land yyy versucht hat zu handlen und was alles schief geht, kann ich mich meist noch daran erinnern und weiß dann, was nicht, gzw. gut geklappt hat.
Davon profitieren wir! Deshalb finde ich so Stammtische, Events usw. sehr wichtig und versuche möglichst oft dabei zu sein.
> Das es möglich ist sich mit dem technischen Know-how ein Closed-Loop-System zu bauen, ist kein Geheimnis
> mehr. Was denkst Du darüber? Pumpst du noch oder loopst du schon?
Jeder, der meinen Blog schon mal gelesen oder auf die Startseite geschaut hat, weiß, das ich loope 🙂
Es ist relativ einfach zu sagen, warum ich das mache:
Viel, viel bessere Werte mit weniger UZ und niedrigeren ÜZ.
Und einfach die Pumpe nur noch beim Batteriewechsel und Reservoirwechsel raus holen zu müssen und das Essens-Insulin per Uhr abgeben, ist einfach super 🙂
Mit der Übernahme der Zahlung vom Freestyle Libre, ging alles los.
Dann ein „LimiTTer“ versucht zu bauen, bin aber dann bei der Sony Smartwatch3 als Transmitter hängen geblieben, da ich die Uhr schon hatte (jetzt aktuell den MiaoMiao) und dadurch habe ich dann auch das AndroidAPS Projekt gefunden.
Da war für mich sofort klar, ich will nach Jahren endlich eine Pumpe und die Absage „du misst zu wenig für eine Pumpe“, zählt dank des Libres nicht mehr.
Daher wurde dann vor ca. 1,5 Jahren die Pumpe angelegt und paar Wochen später, nach dem die BR ermittelt war, hab ich den Loop aktiviert und nach dem der ClosedLoop ne Weile mit Humalog lief, dann auf das Fiasp gewechselt.
Die folgenden Vergleiche sprechen für sich:
Es ist, wenn man die ganzen Parameter und gute BR erst mal eingestellt hat, so viel, viel, viel einfacher/bequemer um es in einem Zielbereich von 80-165mg/dl mit 70-90% tir (time in range) zu schaffen.
Da ich mich nicht sehr gesund ernähre und sonst zu viel „schlechtes“ trinke, ist das im Vergleich zu gerade mal 50% bei 80-180 mg/dl mit Verzicht auf alles „schlechte“ , richtig gut und das mit wenig Aufwand.
Seit dem loopen, war der schlechteste hba1c bei 6,8 und war in den Geburtstag und Feier-Monaten. Und das mit fast keinen Werten unter 60mgdl.
Man muss aber halt mehr drauf achten, das die BR richtig ist und die Faktoren je nach Gewicht und Bewegung trotzdem häufig noch anpassen.
Klar gibt es auch noch hohe Werte, aber diese sind nun nicht mehr bei 280 mg/dl im Durchschnitt, sondern nur noch bei 220 mg/dl (ca. 20% bei mir zu hoch).
Ebenso die niedrigen Werte sind im Durchschnitt nur noch bei 70 mg/dl und nicht mehr bei <50 mg/dl (ca. 1-3% unter 80mg/dl).
Jeder der sich ein klein wenig mit dem loopen auseinander setzt, wird sehen, das man am Anfang zwar viel Zeit investieren und immer wieder Faktoren prüfen und anpassen muss, aber sich der Aufwand extrem lohnt:
Ich kann jedem nur empfehlen, eine entsprechende Pumpe zu holen oder tagsüber ein openloop zu betreiben.
Das hilft schon sehr viel und mit der Auswertung über Nightscout(gibt es hier als shared), kann man super seine Kurven anschauen und so auch ganz einfach mit etwas drüber scrollen sehen, ob z.B. immer zur gleichen Zeit(en) die BR zu hoch/niedrig ist und dann anpassen.
Das macht das Diabetesmanagment sehr, sehr viel einfacher 🙂